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Ja, so ein Mädchen mit 16

D | 1959 | sw | 93 Min.

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Credits

Regie:
Hans Grimm
Drehbuch:
Clemens Ott
Kamera:
Werner M. Lenz, Dieter Wedekind
Schnitt:
Horst Rossberger
Musik:
Gerhard Froboess
Darsteller:
Friedrich Domin, Walter Gross, Rex Guildo, Ursula Herking, Annette Karmann, Leonard Steckel, Hans Quest
Produktion:
Aura-Film Produktion GmbH (München), Franz Seitz Filmproduktion (München)
Produzent:
Franz Seitz
FSK:
ab 6 J.

Inhalt

Conny ist ein junges Mädchen mit sechzehn Jahren, hübsch, lustig, und wie andere Teenager ihres Alters vor allem für heiße Jazzmusik begeistert. Und doch liegt ein Schatten über ihrem Leben: Conny ist Vollwaise. Die Mutter starb bei ihrer Geburt, der Vater, ein sehr begabter Pianist, verunglückte tödlich. Nun lebt Conny schon viele Jahre bei ihrer Tante Lotte, eine Modistin, geht mehr oder weniger eifrig in die Schule und verbringt ihre Freizeit meist im Kreise ihrer Teenagerclub-Kameradinnen und -Kameraden. Diese beneiden sie im stillen immer ein wenig, denn Connys Großvater ist der weltberühmte Dirigent klassischer Werke Franz Vidal, der sich jedoch nie um seine Enkelin gekümmert hat, sondern nur an Tante Lotte monatlich 300 Mark zu ihrem Unterhalt beisteuert. Vidal konnte es seinem Sohn nie verzeihen, dass dieser als Bar-Pianist auftrat und überträgt seinen Groll auch auf die unbekannte Enkelin.

Eines Tage verkünden sie Schlagzeilen der Boulevard-Blätter, dass der große Vidal ein Konzert in Amerika bereits zum zweiten Mal wegen Gedächtnisschwäche abbrechen musste und sich deshalb zur Erholung auf sein Schloss Niederried im Schwarzwald zurückziehen wolle. Als einige Reporter die Enkelin des berühmten Dirigenten im Teenagerclub aufstöbern und sie zu einer Stellungnahme veranlassen wollen, gibt Conny nur einige nichtssagende und ausweichende Antworten. Kurz darauf taucht bei Tante Lotte ein gewisser Herr Bertram, ein Sekretär Franz Vidals, auf und lädt Conny während der Ferien auf Schloss Niederried ein. Er hat eigentlich keinen direkten Auftrag seines Herrn und doch glaubt er ihm einen Dienst damit zu erweisen, wenn er das junge Mädchen zu seinem Großvater bringt, denn instinktiv fühlt er – mit dem Herzen auf dem rechten Fleck–, dass der alte Mann sehr einsam ist und nur sein Dickschädel ihn daran hindert, von sich aus Conny in den ersten Schritt entgegen zu gehen. Aber auch Conny hat den Vidal´schen Dickkopf geerbt und weigert sich zuerst, der Einladung Folge zu leisten. Doch Tante Lotte und Bertram können sie schließlich doch überreden und dann freut sie sich sogar auf die erste Reise ihres Lebens in den Schwarzwald und die vielleicht schönsten Ferien ihres Lebens.

Der Empfang von Seiten des Großvaters ist jedoch mehr als frostig, denn Vidal las inzwischen das ein wenig aufgebauschte Interview mit seiner Enkelin, in dem diese ihn beschuldigt haben soll, dass er sich nie um seinen Sohn – ihren Vater – kümmerte. Als Conny dann noch arglos von ihrer Vorliebe für Jazz und Schlager erzählt, ist das Maß für Franz Vidal voll. Er will Conny nicht mehr sehen. Traurig packt das Mädchen seine Koffer. Da sie bis zur Abfahrt des Zuges noch etwas Zeit hat, stiehlt sie sich in das Allerheiligste des Großvaters, ins Musikzimmer, und legt eine Platte mit einer klassischen Symphonie auf, dirigiert von Franz Vidal. Sie setzt sich auf den Teppich mitten im Zimmer und die machtvolle Interpretation dieser Musik lässt sie plötzlich erkennen, dass ihr Großvater nicht der kalte herzlose Egoist ist, als den sie ihn bisher immer sah. Vidal ist leise herzu getreten und auch er weiß in diesem Augenblick, dass er seine Enkelin sehr lieb hat.

Conny kann also auf Niederried bleiben und unter ihrem Einfluss blüht der sonst so ernste, strenge Franz Vidal förmlich auf. Beflügelt fühlt er neue Kraft, seine Dirigententätigkeit wieder auf zu nehmen. Er sagt ein Konzert für die Baden-Badener Musikfestwoche zu. Conny soll ihn auch dirigieren sehen und seine Platten nicht nur hören. Aber ihr Stuhl in der ersten Reihe bleibt bis zum Schluss leer. Vidal ist sehr enttäuscht. Conny hat sich während der Ferien mit einem jungen Jazzmusiker namens Rex angefreundet, der ihr im nahen Waldcafé ein erstes Auftreten als Schlagersängerin ermöglicht, nachdem er sie zufällig einmal singen hörte und von ihrer Stimme begeistert ist. Dieses Debüt fällt nun gerade mit Großvaters erstem Wiederauftreten zusammen. Alles wäre auch noch gut gegangen, wenn nicht ausgerechnet an diesem Tage der 7-Uhr-Zug nach Baden-Baden ausgefallen wäre. Der nächste aber fährt erst um ½ 9 Uhr. Als Conny später dem Großvater diese Erklärung gibt und er ihr trauriges Gesichtchen sieht, verzeiht er ihr gerne ihr Zuspätkommen.

Wie enttäuscht aber ist er, als er wenige Tage später durch den Besitzer des Waldcafés von Connys Auftreten erfährt. Warum hat sie ihm das verheimlicht? Voller Zorn und Empörung weist er die Enkelin abermals aus dem Haus. Da aber wird Herr Bertram energisch. Nachdem er seinem Herrn gründlich die Meinung gesagt hat, fährt er zum Bahnhof, um Conny an der Abreise zu hindern. Und auch Vidal eilt zur Station, denn er weiß jetzt dass er Conny braucht und sie immer bei ihm bleiben soll. Glücklich schließt er sie wieder in seine Arme. Behutsam wird er sie in die Welt seiner Musik einführen und sich bemühen, für ihre Interessen und ihre junge Teenagerwelt ein wenig mehr Verständnis aufzubringen. Und er überwindet sogar seinen großväterlichen Egoismus so weit, dass er ihre Stimme prüfen lässt und als er erkennt, dass Conny das Zeug zu einer großen Karriere hat, legt er ihr nichts mehr in den Weg. Beglückt lächelt er ihr zu, als sie in ihrer ersten öffentlichen Veranstaltung singt. „Such das Glück des Lebens nicht für Dich allein“, eine glückliche Conny, der dieser Sommer die gewiss schönsten Ferien ihres Lebens brachte.